Was ist ein Gründach?
Ein Gründach ist ein Flachdach mit Dachbegrünung. Für Gründächer kommen – je nachdem, welchen Aufbau das Dach hat und welche Systeme zur Begrünung man einsetzen kann und möchte – die unterschiedlichsten Pflanzen in Frage: von genügsamen und pflegeleichten Gräsern, Moosen oder Sedum-Gewächsen bis hin zu richtigen Pflanzenstauden, Büschen und sogar Bäumen. Gründächer sind – gerade in Städten – schwer im Kommen, denn sie sehen nicht nur ansprechend aus, sondern bieten auch sonst viele Vorteile.
Gründächer werden nicht umsonst in vielen Städten, Gemeinden und Regionen gefördert. Ein als Gründach ausgebautes Flachdach bzw. die darauf wachsenden Pflanzen helfen der Umwelt, indem sie Wasser und Schadstoffe binden, die Luftqualität und den Schallschutz verbessern, Lebensräume für Insekten bieten und klimatische Extreme ausgleichen. Für die Bewohner des entsprechenden Hauses bedeutet ein Gründach mehr Lebensqualität, denn es bietet verbesserten Schutz gegen Hitze, Kälte und Lärm, senkt Energiekosten und fungiert – bei Nutzung als Dachgarten – als Ort der Erholung, Begegnung und Entspannung.
Zwei Arten der Dachbegrünung:
extensiv und intensiv
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Flachdach als Gründach zu bauen. Ein extensiv begrüntes Dach ist mit anspruchslosen und pflegeleichten Pflanzen wie Moosen, Gräsern oder Sedum bepflanzt. Extensive Dachbegrünungen sind leichter zu bauen und zu warten als richtige Dachgärten und werden gern für Garagen, Parkhäuser und andere Zweckbauten genutzt. Intensive Dachbegrünungen sind mit anspruchsvolleren Pflanzen als Dachgärten angelegt. Ein intensiv begrüntes Dach benötigt andere bauliche Voraussetzungen und Lösungen als ein extensiv begrüntes Dach, ist wartungs- und pflegeintensiver, erhöht jedoch auch die Lebensqualität beträchtlich.
Bei einer Dachbegrünung kommt dem verwendeten Dämmstoff eine wesentliche Bedeutung zu. So ist bei einer Ausführung als Umkehrdach auf größtmögliche Stabilität (Druckfestigkeit), geringe Wärmeleitfähigkeit (U-Wert) und Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit zu achten. Extruderschaumplatten (XPS) sind hier hervorragend geeignet und erfüllen bei fachgerechter Montage sowohl die bautechnischen Voraussetzungen als auch die gesetzlichen Auflagen und Normen.
Das Flachdach als Gründach bauen: Wie geht das?
Grundsätzlich gilt: Wer sein Flachdach mit einer Dachbegrünung versehen möchte, sollte sich intensiv damit beschäftigen, welche baulichen Voraussetzungen das Dach bietet. Vor allem die Tragfähigkeit ist wichtig und eine statische Berechnung vorab Pflicht. Ein Gründach besteht immer aus einer Reihe von Schichten, die sich entsprechend der Dachkonstruktion, der verwendeten Systeme zur Dämmung und der gewünschten Dachbegrünung, hinsichtlich Aufbau, Dicke und Eigenschaften unterscheiden. Ein als Gründach ausgebautes Flachdach werden oft als Umkehrdach ausgeführt, d.h. die Dämmung liegt nicht unter-, sondern oberhalb der Dachabdichtung.
Bei einer extensiven Dachbegrünung mit Verwendung von XPS- Platten als Dämmschicht wird z. B. über der Decke eine als Dachabdichtung fungierende und auch gegen Wurzeldurchwuchs wirkende Schutzschicht verlegt. Darüber kommen die Dämmplatten und eine Schicht Filtervlies, auf die dann die maximal 15 cm hohe Begrünung folgt. Bei einer intensiven Begrünung kommen unterhalb der Dachbegrünung noch eine Vegetationstragschicht, eine Dränschicht und diffusionsoffenes Kunststofffaserflies hinzu.