PM Perimeterdämmung aus XPS hält Überschwemmungen schadlos Stand

Fachvereinigung der XPS Hersteller informiert zu Feuchteverhalten von Dämmung in bodenberührenden Bereichen bei Hochwasser und Überschwemmungen

Berlin, 10. Juni 2024 – Die jüngsten Hochwasserschäden in Deutschland haben erneut gezeigt, wie verwundbar unsere Infrastruktur gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Die menschlichen Verluste und der bauliche Schaden sind enorm und erschüttern uns alle. Angesichts des Klimawandels müssen wir leider damit rechnen, dass es in Zukunft häufiger zu Überschwemmungen, plötzlichem Starkregen oder Überflutungen kommen wird.

Besonders in den betroffenen Katastrophengebieten stellt sich oft die Frage, ob ein Gebäude nachhaltig geschädigt wurde. Große Unsicherheit herrscht insbesondere in Bezug auf die vorhandene Dämmung. Der Fachverband Extruderschaum (FPX e.V.), in dem sich führende Hersteller von XPS-Dämmstoff zusammengeschlossen haben, erhält derzeit viele Anfragen zur Durchnässung von Dämmung im Erdbereich.

Aus gegebenem Anlass möchten wir baufachliche Informationen zu XPS (Extruderschaum) bereitstellen. Die jüngsten Unwetterschäden und die daraus resultierenden Bilder verdeutlichen die Auswirkungen solcher Ereignisse. Die nächsten Extremwetterereignisse werden leider nicht lange auf sich warten lassen. In den letzten 18 Jahren gab es in Deutschland mehr als 11.000 Starkregenereignisse – das entspricht im Durchschnitt zwei Starkregenereignissen pro Landkreis und Jahr!

Norbert Buddendick, Geschäftsführer des FPX e.V., gibt Entwarnung für den Kellerdämmstoff XPS: „Überflutungen durch Starkregen oder Hochwasser betreffen zumeist den Keller und das Erdgeschoss, somit in der Regel die Außenwandkonstruktionen. In den Bereichen des Spritzwassersockels, der Kelleraußenwand sowie der lastabtragenden Gründungsplatte wird oft Extruderschaum (XPS) verwendet. Dieser Dämmstoff besitzt bauphysikalische Eigenschaften, die genau zu den Herausforderungen in diesen Anwendungen passen. Die hier besonders im Fokus stehende Wasserundurchlässigkeit bleibt aufgrund der besonderen Zellstruktur von XPS dauerhaft, auch bei langanhaltendem Wasserkontakt, bestehen. Die Dämmwirkung wird vom Wasser nicht beeinträchtigt.“

Für XPS sind Feuchteresistenz und hohe Druckfestigkeit wichtige und unerlässliche Produkteigenschaften und somit ein Qualitätskriterium, das sich auch in bauaufsichtlichen Zulassungen wiederfindet.

Buddendick ergänzt: „Im Gegensatz zu Hochwasserschäden, die oft an Flusssysteme gebunden sind, können Schäden durch Starkregen jederzeit und überall in Deutschland auftreten. Aufgrund des Klimawandels nehmen extreme Wetterereignisse zu. Starkregen kann lokal und sehr plötzlich auftreten, während Hochwasser größere Flächen betrifft. Zudem führt die zunehmende Bodenversiegelung in städtischen Gebieten dazu, dass Regenwasser schneller zu Überschwemmungen führt. Dies erfordert auch weitere bauliche Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel eine umfassendere Einfassung von Kellerschächten, als dies bisher der Fall ist.“

 

Feuchteverhalten von XPS bei Hochwasser

Wissenschaftler des FIW haben festgestellt, dass XPS-Dämmstoff aufgrund ihrer überwiegend geschlossenen Zellstruktur kaum Wasser aufnehmen. Diese geschlossenen Zellwände verhindern das Eindringen von Wasser und erhalten die Dämmwirkung auch bei langanhaltendem Wasserkontakt. Materialien mit dichter Struktur, wie XPS, nehmen kein oder nur sehr wenig Wasser auf, da die geschlossenen Zellwände das Ausdiffundieren der Zellgase verhindern und somit kein Wasser hineingelangt. Diese Eigenschaften machen XPS ideal für Anwendungen im Erdreich und am Sockel von Gebäuden, wo es im Zulassungsverfahren auf Wasseraufnahme getestet wird. Aufgrund dieser Eigenschaften sind bei XPS-Dämmstoffen nur sehr geringe Schäden durch Hochwasser zu erwarten.

Die Fachvereinigung der XPS-Hersteller steht Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung und unterstützt Sie gerne bei Fragen zur Anwendung und Leistungsfähigkeit von XPS-Dämmstoffen in extremen Wetterlagen.

Der Markt ist im Bereich Bau- und Dämmstoffe unübersichtlicher geworden. Ein Gütesiegel des Forschungsinstitutes für Wärmeschutz (FIW), München, soll den

Bauherren die notwendige Sicherheit im Umgang mit Dämmstoffen zurückgeben. Es wird daher geraten auf das Prüfsiegel beim Kauf von XPS Produkten zu achten.

 

Das XPS Q-Zeichen „Geprüfter Qualitätsdämmstoff“ ist eine europaweit eingetragene Gewährleistungsmarke. Das europäische Amt zum Schutz geistigen Eigentumes (EUIPO) prüft ausführlich die Satzung zur Vergabe des Zeichens, der die Zertifizierungsprogramme des FIW München zugrunde liegen. Nur so können Sie sicher gehen, dass die Wasserundurchlässigkeit und die sehr hohe mechanische Belastbarkeit tatsächlich garantiert sind.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.xps-qualitaet.de

 

 

FPX e.V.

Fachvereinigung Extruderschaumstoff

Friedrichstraße 95

10117 Berlin

Tel: +49 30 52 68 72 09

Fax: +49 30 52 68 72 10

info@fpx-daemmstoffe.de www.xps-spezialdaemmstoff.de

 

Über die Fachvereinigung Polystyrol-Extruderschaum (fpx e.V.)

XPS (Polystyrol Extruderschaum) ist ein Dämmstoff, der insbesondere bei hohen Lasten und Drücken sowie hoher Feuchtebelastung zum Einsatz kommt. Kaum ein anderer Dämmstoff kann in diesen Extremsituationen eine ebenso effiziente Wärmedämmung sicherstellen. Typische Anwendungsbereiche sind die Dämmung der lastabtragenden Bodenplatte, die Perimeterdämmung (auch bei drückendem Wasser) sowie das Umkehrdach bei Flachdächern als Basis z.B. für deren Begrünung.

Die Fachvereinigung und unsere Mitglieder setzen sich für die Umsetzung der umwelt- und klimapolitischen Ziele in Deutschland und Europa unter Berücksichtigung aller sicherheitstechnischer Vorgaben ein. Die von uns vertretenen Materialien und Systeme

für die Wärmedämmung von Gebäuden leisten seit Jahrzehnten einen sehr wichtigen Beitrag für die Energiewende.

Extruderschaumplatten erkennt man an der pastellfarbenen Färbung. Jeder Hersteller hat dafür seine eigene Farbe.

 

 

Selbst in feuchtem Erdbereich behält XPS über Jahrzehnte seine Funktion

 

 

Norbert Buddendick, Geschäftsführer des FPX e.V